Palmöl

Palmöl (Elaeis Guineensis)

Aus der Frucht der Ölpalme kann sowohl Palmöl aus dem äußeren Teil, sowie Palmkernöl aus dem Kern selbst gewonnen werden. Die Fruchtstände bestehen aus 1000 bis 4000 Früchten und wiegen bis zu 25 kg. Das aus den Kernen gepresste Öl ist fest und wird aufgrund seiner schäumenden Eigenschaften oft in Seifen eingesetzt. Palmöl stellt einen wichtigen Rohstoff dar, der als Basis zur Gewinnung von vielen kosmetische Hilfsstoffen, wie z.B. Tensiden oder Fettsäureestern, dient. Unraffiniertes Palmöl ist stark duftend und hat eine intensive orangene Farbe.

Durch den geringen Flächenverbrauch, die hohe Ölausbeute, gute Verarbeitbarkeit und den günstigen Preis, ist Palmöl in vielen Anwendungen wie bei der Energiegewinnung, in Lebensmitteln oder Kosmetik weit verbreitet. Die hohe Nachfrage des Öls erzeugt einige Probleme. Um neue Anbauflächen zu schaffen wird Regenwald gerodet, dies hat wiederum Folgen für die Artenvielfalt. Lebensräume von Tier- und Pflanzenwelt werden eingeschränkt z.B. auch durch den Einsatz von Pestiziden. Die Verbrennung der Wälder sorgt für eine zusätzliche Umweltbelastung durch einen hohen CO2-Ausstoß. Auch die Arbeitsbedingungen in den Anbauländern sind oft fragwürdig. Zusätzlich haben Palmöl- oder z.B. auch Kokosöl einen langen Transportweg hinter sich, bis sie bei uns ankommen.

Ein Ansatz um die Wertschöpfungskette rund um Palmöl nachhaltiger zu gestalten ist die Zertifizierung. Hierbei ist die RSPO (Round Table on Sustainable Palm Oil)-Zertifizierung die bedeutendste. Zu ihren Vorgaben gehören z.B., dass es keine Brandrodungen mehr für neue Plantagen geben soll, dass Gesetze und Menschenrechte eingehalten werden oder dass die Umwelt beschützt und erhalten werden soll.

 

[1] B. Bräutigam, Kosmetik selbst gemacht - Das Rohstofflexikon, Anaconda Verlag, 2013.

[2] Y. Basiron and C. K. Weng, J. Oil Palm Res., 2004, 16, 1–10.

[3] J. M. Ashley, The social and environmental effects of the palm-oil industry in the Oriente of Ecuador, 1987.

[4] Y. Jafari, J. Othman, P. Witzke and S. Jusoh, Agric. Food Econ., 2017, 5, 1-16.

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