Nachhaltige Fasern

Nachhaltige Fasern: Was ist das und was hat das mit Kosmetik zu tun?

Nachhaltiges Kosmetikzubehör

Heute möchten wir dir gerne natürliche Materialien und Fasern vorstellen, aus denen nachhaltiges Kosmetikzubehör hergestellt werden kann. Natürliche Fasern gehören zu den nachwachsenden Rohstoffen und können synthetische, auf Plastik basierte Materialien ersetzen, sind vegan und zusätzlich biologisch abbaubar.

Luffa

Luffaschwämme werden aus der Gurkenart Luffa cylindrica hergestellt, die zu den Schwammkürbissen gehört. [1] Die jungen Früchte der Schwammgurke sind genießbar und aus deren Kernen wird Öl gewonnen. Durch das Trocknen der Früchte werden Schwämme zur Anwendung im Haushalt und für die kosmetische Reinigung erhalten. Die Schwämme oder Pads können genutzt werden um die Haut sanft zu peelen, Seife aufzubringen, oder pflegende Öle auf dem Körper und im Gesicht zu verteilen. 

Sisal 

Die Sisalfaser wird aus den Blättern der Sisalpflanze (Agave Sisalana) gewonnen. Jede Pflanze besteht aus ca. 200 Blättern. [2] Sisal ist eine harte Faser und setzt sich aus Cellulose, Hemicellulose und Lignin zusammen. [3] Sisalfasern werden als Borsten für Bürsten, Massagehandschuhe oder Seifensäckchen für Kosmetikzwecke eingesetzt.

Bambus 

Ein weiteres Naturmaterial stellt Bambus (Bambusoideae) dar. Dieses gehört zu den Gräsern und besteht aus Zellulosefasern, die in eine Ligninmatrix eingebettet sind. Zu den Vorteilen von Bambus gehört, dass dieser eine geringe Dichte aufweist, mit niedrigen Kosten verbunden ist, eine hohe mechanische Festigkeit, Steifheit und hohe Wachstumsrate hat und außerdem atmosphärisches CO2 aufnehmen kann. [2] Traditionell wird Bambus aufgrund seines hohen Festigkeits-Gewichts-Verhältnisses traditionell im Bauwesen und für Werkzeuge des täglichen Lebens eingesetzt. Im Kosmetikbereich wird Bambus z.B. als Material für Haarbürsten, Zahnbürsten, Aufbewahrungsboxen, Wattestäbchen oder Abschminkpads verwendet.

Baumwolle

Baumwolle (Gossypium) gilt als die am häufigsten vorkommende Naturfaser und ist die am umfangreichsten angebaute Pflanze, die nicht als Nahrungsmittel gedacht ist. [4] Sie gehört zu den Samenfasern, da die Fasern aus den Samenhaaren hergestellt werden und besteht hauptsächlich aus Cellulose. Die Nachfrage nach biologisch angebauter Baumwolle steigt stetig. [5] Zur Hautpflege und -Reinigung werden waschbare Reinigungs- und Abschminkpads aus Baumwolle hergestellt.

Viskose 

Neben den oben genannten Naturmaterialien gibt es noch die Viskosefaser. Im Gegensatz zu den meisten Chemiefasern ist Viskose nicht synthetisch, da es aus Zellstoff, einem natürlich vorkommenden Rohstoff auf Zellulosebasis, hergestellt wird. Somit kann Viskose als natürliches Basispolymer bezeichnet werden und ist in ihren Eigenschaften Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen ähnlich. [6] Für die Herstellung wird der Zellstoff von z.B. Fichten oder Kiefern chemisch behandelt. Viskose hat ein seidenähnliches Erscheinungsbild und lässt sich leicht einfärben. Einsatz findet Viskose als Kosmetikschwamm, Reinigungspad oder in Kombination mit Baumwolle als Watte.

Flüssiges Holz

Flüssiges Holz? Flüssiges Holz besteht hauptsächlich aus Lignin, einem Bestandteil des Holzes, der diesem seine Festigkeit verleiht. Dieses fällt als Abfallstoff bei der Papierproduktion an und kann zu einem Granulat verarbeitet werden, das ähnliche Eigenschaften wie Plastik hat und in unterschiedliche Formen gebracht werden kann. [7] Das Lignin wird mit weiteren Naturfasern wie Flachs oder Hanf gemischt, um einen Verbundwerkstoff zu erhalten. Flüssiges Holz wird zur Herstellung von Seifenschalen verwendet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine breite Auswahl an natürlichen Fasern und Materialien gibt. Probiere also gerne mal nachhaltiges Kosmetikzubehör aus und verzichte auch hier auf Plastikprodukte.

 

[1] R. Kawale, N. Bajpai and N. Mangtani, World J. Pharm. Res., 2020, 9, 407–422.

[2] M. R. Sanjay, G. R. Arpitha, L. L. Naik, K. Gopalakrishna and B. Yogesha, Nat. Resour., 2016, 07, 108–114.

[3] A. C. Milanese, M. O. H. Cioffi, H. Jacobus and C. Voorwald, Procedia Eng., 2011, 10, 2022–2027.

[4] R. S. Kholikova, Econ. Innov. Technol., 2020, 2020, 1–10.

[5] S. Ferrigno and A. Lizarraga, Proc. Int. Cott. Advis., 2008.

[6] T. Shaikh, S. Chaudhari and A. Varma, Int. J. Eng. Res. Appl., 2012, 2, 675–680.

[7] https://www.biooekonomie-bw.de/fachbeitrag/aktuell/tecnaro-erhaelt-renommierten-preis-fuer-fluessiges-holz, abgerufen am 18.03.2022.

 

 

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.