Wasser Kosmetik

Wasser & Kosmetik

Im Rahmen der Klimakrise werden wir immer wieder daran erinnert wie wichtig Wasser für uns Menschen und die Natur ist. Haben wir in einer Trockenperiode wenig bis kein Regenwasser vertrocknen unsere Pflanzen, die Wiesen und Bäume verdorren und selbst Seen und Flüsse reduzieren ihren Pegelstand deutlich. Hierdurch kommt es zu einer Einschränkung der Lebensräume für viele Tiere. Insekten und andere Tiere haben es schwieriger an Trinkwasser zu kommen oder die gestiegenen Wassertemperaturen in Flüssen und Seen erschweren Fischen das Leben und begünstigen z. B. vermehrtes Algenwachstum. Im Gegensatz dazu kommt es bei schweren Gewittern und Regengüssen schnell zu Überflutungen. Diese gefährden Tier- und Menschenleben, aber auch Ernteerträge sind hiervon stark betroffen. Für uns spielt Wasser also eine entscheidende Rolle in unseren Leben und sollte nicht als zu selbstverständlich angesehen werden.

Heute möchten wir gerne die Rolle von Wasser für den Kosmetikbereich genauer betrachten.

Die Rolle von Wasser für die Haut

Auch für unseren Körper und unsere Haut hat Wasser eine sehr wichtige Funktion. Eine gute Balance der Hautfeuchtigkeit ist wichtig, damit diese gesund und gepflegt aussieht. Hierbei gibt die Haut natürlicherweise Feuchtigkeit an ihre Umgebung ab. Dies wird als transepidermaler Wasserverlust bezeichnet (TEWL). Dieser ist besonders hoch bei trockener, empfindlicher oder Mischhaut und hier kann mit entsprechenden Kosmetikprodukten gegengesteuert werden. Bei einer intakten Barriereschutzschicht wird diese durch Wasseraufnahme des Körpers (Trinken) aufgefüllt. Nimmt der Körper genug Wasser auf (2 – 3 L pro Tag sind empfohlen), werden die meisten Giftstoffe über den Urin ausgeschieden, was sich in einem strahlenden Hautbild widerspiegelt. [1]

Die Rolle von Wasser in Kosmetikprodukten

In welchen Kosmetikprodukten spielt Wasser eine Rolle? Zum einen gibt es Produkte die Wasser enthalten, wie z. B. Cremes, Bodylotions oder Shampoos. Ein Großteil dieser Produkte enthält bis zu 70 ‑ 80 % Wasser. Außerdem wird zwischen Produkten, die abgewaschen werden (rinse off), wie z.B. einer Seife, oder Produkten, die auf der Haut verbleiben (leave on), z. B. einer Körperbutter, unterschieden. Hierbei muss das in Produkten enthaltene Wasser sehr rein sein. Dieses wird dafür destilliert oder demineralisiert, denn Wasser bietet Bakterien, Hefen und Pilzen eine gute Wachstumsgrundlage. Aus diesem Grund werden Kosmetikprodukten, die Wasser enthalten, Konservierungsstoffe zugesetzt. [2] Schon bei den Inhaltsstoffen der Produkte kann auf einen geringen Wasserverbrauch geachtet werden. Kalifornische Mandeln z. B. verbrauchen große Mengen an Wasser im Anbau. Hierbei benötigt eine einzige Mandel bis zu 12 L Wasser. [3]

Neben den klassischen Kosmetikprodukten gibt es feste Kosmetik, auch als „Waterless Kosmetik“ bezeichnet. Diese enthält kein oder nur sehr wenig Wasser. Wenn ein Produkt kein Wasser enthält und auch in der Anwendung kein Kontakt mit Wasser erfolgt, kommen solche Produkte sogar ohne Konservierungsmittel aus. Zusätzlich wird Wasser bei der Herstellung gespart, was auch den Transportemissionen zugutekommt. Denn unnötiges Transportgewicht, das durch Wasser verursacht wird, entfällt. Des Weiteren kann bei diesen Produkten auch auf eine Verpackung aus Plastik verzichtet werden, sie können meist unverpackt oder in einer Papierhülle angeboten werden. Durch den konzentrierten Inhalt des Produkts kann dieses außerdem mehrere flüssige Produkte ersetzen.

Tipps um als Verbraucher achtsam mit Wasser umzugehen

Wie können wir als Konsumenten von Kosmetikprodukten sparsam und sinnvoll mit der Ressource Wasser umgehen? Zum einen können wasserfreie, konzentrierte Produkte verwendet werden. Achte hierbei auf die bewusste Nutzung der Produkte und vermeide übermäßigen Verbrauch und Konsum. Nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Haut gefällt es, wenn nicht jeden Tag geduscht wird, sondern nur jeden zweiten oder dritten Tag. Hierbei sollte das Wasser beim Einseifen immer abgestellt werden. Dauert es bei dir etwas länger bis das Wasser zum Duschen warm genug ist, kannst du das kalte Wasser vorher auffangen und z. B. zum Gießen deiner Pflanzen benutzen. Du solltest auch bedenken, dass das Wasser nach dem Duschen oder Baden wieder aufbereitet werden muss. Hierfür macht es Sinn auf die Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe deiner Kosmetikprodukte zu achten.

 

[1] M. Peters, Natur für deine Haut, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München, 1. Auflage., 2021.

[2] J. Pütz and C. Niklas, Cremes und sanfte Seifen, vgs verlagsgesellschaft, Köln, 5. Auflage., 1987.

[3] School of Natural Skincare. 1 Your values, brand and creating unique products, Third Edit.; Goodness & Wonder Ltd.

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